Honigkunde

Von der Wabe ins Glas

Goldener Saft oder süßes Gold - es gibt so einige liebevolle Umschreibungen für Honig. Hierzulande ist er allseits beliebt, Deutsche und Österreicher*innen liegen beim Pro-Kopf-Konsum von Honig ganz weit vorn. Das Naturprodukt Honig entsteht durch das Zusammenspiel von Pflanzen und Bienen, doch wie funktioniert das genau? Was macht Bio-Honig so besonders und welche Arten und Sorten von Honig gibt es? All diese Fragen und noch mehr beantworten wir in unserer Honigkunde.

Unsere Honigbienen

Bunte Blumenwiesen, grüne Wälder und ein volles Obst- und Gemüseregal – all das wäre nicht möglich, wenn Honigbienen nicht einen großen Teil zur Bestäubung der Pflanzen beitragen würden. Wir haben unsere heimischen Honigbienen einmal genauer unter die Lupe genommen.

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Wie entsteht Honig?

  • Blütennektar/Honigtau wird von Honigbienen mit dem Rüssel aufgenommen. Für den Transport wird er in den Honigmägen, sogenannten Honigblasen, der Bienen aufbewahrt. Während des Transports mischen die Bienen dem Honig bereits körpereigene Enzyme bei.
  • Zurück im Bienenstock wird der Blaseninhalt an die Stockbienen übergeben, welche diesen ebenfalls mit Enzymen, Mineralien und anderen Stoffen anreichern.
  • Dem Blütennektar/Honigtau wird zusätzlich Wasser entzogen. Dadurch verdickt dieser und wird in leere Wabenzellen gebracht.
  • Durch Umschichten des Nektars in andere Zellen und durch das Flügelschlagen der Bienen trocknet der Nektar immer weiter. Die zuständigen Bienen überprüfen regelmäßig, ob der Honig reif ist. Das ist der Fall, wenn der Wassergehalt nur noch bei ca. 18-19 Prozent liegt und die Konsistenz passt.
  • Die Wabenzellen mit dem fertigen Honig werden von den Bienen mit einer Wachsschicht luftdicht verschlossen. Der Honig wird von den Bienen als Nahrung für die Nachkommen und sich selbst genutzt und als Vorrat für kalte Monate angelegt.

Wie wird Honig gewonnen?

  • Honig wird erst ab 18 Prozent Wassergehalt geerntet, bei uns in Europa geschieht das etwa ab Mitte Juni.
  • Imker*innen entnehmen die Waben und entfernen die Deckel, also die Wachsschicht.
  • Dann wird der Honig durch Schleudern in einer Zentrifuge aus den Waben geholt.
  • Aus dem herausgelaufenen Honig wird durch mehrfaches Sieben verbliebene Wachsstücke entfernt.
  • Honig wird abgefüllt und ist bereit für den Verzehr.

Welche Honigsorten gibt es bei BioMarkt?


Honig gibt es nicht nur in einer Farbe, Konsistenz und Geschmacksrichtung. Grundsätzlich schmeckt jeder Honig einzigartig, je nachdem, welche Anteile verschiedener Pflanzen er beinhaltet. Es existieren viele verschiedene Honigsorten, zwischen denen Sie sich beim Kauf entscheiden können. Doch was genau sind die Unterschiede und welche Honigsorte hat welche Besonderheiten? Die Antworten erhalten Sie hier.

Die beliebten Klassiker

Blütenhonig ist mild-aromatisch und cremig bis flüssig. Er stammt aus dem Nektar verschiedener Blütenarten und ist je nach beteiligten Pflanzen hellgelb bis kupferfarben.

Akazienhonig ist hell-gelb, flüssig und besitzt einen hohen Fruchtzuckeranteil. Zudem hat er eine leichte florale Note und einen milden Eigengeschmack.

Waldhonig ist je nach Herkunftspflanze hell- bis dunkelbraun, kräftig und würzig im Geschmack und häufig leicht säuerlich. Er wird aus Honigtau gewonnen und hat eine zähflüssige Konsistenz.

Die besonderen Exoten

Manukahonig stammt von den Blüten des Manukastrauchs, einer Teebaumart aus Neuseeland.Dank seines hohen Anteils am Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal gilt er als besonders gesundheitsfördernd. Manukahonig ist hell- bis dunkelbraun, eher zähflüssig und hat eine leicht holzige Note.

Blütenpollenhonig wird ein Gemisch aus Honig mit Blütenpollenanteil genannt. Die Pollen werden getrocknet, dem Honig zugegeben und liefern wichtige Vitamine und Enzyme. Er überzeugt mit milder Süße und herber Note. Menschen mit Blütenpollenallergie sollten das Naturprodukt allerdings meiden.

Lavendelhonig zeichnet sich durch seinen einzigartigen floralen Geschmack aus, welcher am besten in feinen Desserts zur Geltung kommt. Auch er kann in der Farbe von hellgelb bis rotbraun variieren.

Unterschied zwischen Blüten- und Honigtauhonig


Grundlegend unterscheidet man zwei Arten von Honig nach deren Herkunft: Blütenhonig, auch Nektarhonig genannt, und Honigtauhonig. Ersterer stammt aus dem Nektar der Blütenpflanzen, letzterer wird aus der süßlichen Flüssigkeit gewonnen, die von pflanzensaugenden Insekten, wie beispielsweise Blattläusen, erzeugt wird. Die winzigen Insekten saugen den Saft von Nadeln oder Blättern auf und was sie selbst nicht nutzen, wird wieder abgesondert und von Bienen aufgesammelt. Dieser Honigtau ist vor allem an Nadelbäumen zu finden, weshalb Honig aus Honigtau auch Waldhonig genannt wird. Waldhonig bleibt aufgrund des Honigtaus länger flüssig, ist eher zähfließend und hat eine dunklere Farbe. Blütenhonig hingegen ist eher hell, besitzt aber ganz verschiedene Beschaffenheiten, z. B. flüssig, schnell kristallisierend, cremig, geleeartig oder fest.

Unterschied zwischen sortenreinem und sortenreichem Honig


Kauft man ein als Waldhonig oder Blütenhonig deklariertes Glas im Markt, so enthält es Honigtau von verschiedensten Baumarten oder Nektar von verschiedenen Blütenpflanzen. Dieser Honig wird auch als sortenreicher Honig bezeichnet. Je nachdem welche Anteile von welcher Pflanze die Honige haben, unterscheiden sich Konsistenz, Farbe und Geschmack voneinander.

Es gibt jedoch auch sortenreinen Honig, wie z. B. Eichen-, Fichten-, Klee- oder Löwenzahnhonig. Dieser entsteht, wenn von den Bienen zu einem großen Teil Honigtau/Nektar einer einzelnen Baum- bzw. Blütenpflanzenart für den Honig gesammelt wird. Eine hundertprozentige Garantie, von welcher Pflanzenart der Rohstoff für den Honig stammt, gibt es jedoch nicht. Bienen fliegen meist nur wenige Kilometer weit und blütenstet sind. Das bedeutet: Sie fliegen so lange zu einer Nahrungsquelle, bis diese erschöpft ist. Imker*innen können also den Bienenstock gezielt z. B. an ein Lavendelfeld stellen und dann durch Beobachtung der Blütenstände, der Bienen und der Natur erkennen, wann die Bienen den Nektar zum Bienenstock transportiert haben und die Lavendelpflanzen die Nektarproduktion einstellen. Wenn der Honig nach der Ernte allerdings als Lavendelhonig deklariert werden soll, muss dafür in einem Labor eine Pollenanalyse durchgeführt werden, mit Hilfe derer festgestellt wird, ob und um welchen Sortenhonig es sich handelt.

Unterschied zwischen Frühtracht- und Sommertrachthonig


Als Tracht wird in der Imkerei das Angebot an Nektar, Pollen und Honigtau bezeichnet, das die Bienen mit in den Bienenstock bringen, um es zu Honig zu verarbeiten. Bei der Frühtracht stammt der Nektar/Honigtau von Frühblühern wie Obstgehölzen, Löwenzahn oder Weiden. Die Sommertracht wiederum ist der Nektar/Honigtau, der in den Sommermonaten von den Bienen von Pflanzen wie der Linde oder der Sonnenblume gesammelt wird. Der Frühtrachthonig wird aus dem ersten Schleudern und der Sommertrachthonig aus dem zweiten Schleudern im Jahr gewonnen.

Fragen und Antworten – von Wirkung bis Lagerung