sodasan
Gespräch mit Jürgen Hack, Gesellschafter-Geschäftsführer von sodasan
sodasan ist einer der ersten Hersteller von ökologischem Waschmittel. In den 80ern erkannte man, dass Phosphat schädlich ist – es führte zur Überdüngung der Gewässer, wodurch diese umgekippten. Jürgen Hack und seine Lebensgefährtin Kerstin Stromberg wollten das nicht so hinnehmen. Deswegen tüftelten sie so lange, bis sie ein Waschmittel entwickelten, welches ohne den Rohstoff auskommt: Das erste Produkt von sodasan.
Dabei startete Jürgen Hack in einer ganz anderen Richtung. Er studierte Chemie und arbeitete zunächst in der Erdölindustrie. „Dann kam die Liebe ins Spiel – da gab es bei mir so eine Art Metamorphose zum ökologisch denkenden Menschen, der ich vorher nicht war“, erzählt er. Seine Lebensgefährtin Kerstin Stromberg brachte ihm die Ökologie näher. Zusammen gingen sie nach Göttingen und studierten beide im sozialen Bereich. „Das fand ich zwar sehr spannend, aber das war nichts für mich. Ich muss messen, zählen, wiegen, gestalten, etwas herstellen.“ Die beiden lebten in einem Kollektiv auf einem Hof, hielten Schafe und hatten einen großen Garten. Aus dieser Naturverbundenheit heraus entstand die Idee naturnaher Produkte. Als die ersten Versuche der Waschmittelbranche, Phosphat aus Waschmitteln wegzulassen, scheiterten, dachte sich der gelernte Chemiker: „Das kann ich besser.“ Mit rein natürlichen Rohstoffen entwickelte er so das sodasan Waschmittel auf Seifenbasis.
Dieser Wunsch – es besser zu machen – trieb damals viele Bio-Pionier*innen an. Jürgen Hack wollte schon immer etwas bewirken. Nicht nur deswegen verbinden ihn und Thomas Greim ein langer gemeinsamer Weg. „Es dauerte ein paar Jahre, bis wir ins Gespräch kamen. Die anderen Großhändler waren damals kein Fan von dennree, aber wir hatten diese Vorbehalte ja nicht.“ Er ging offen auf seine anderen Händler zu und erklärte ihnen die Situation. „Wir haben immer transparent gesagt, was wir vorhaben und was wir machen. Damit fährt man glaube ich ganz gut“, verrät er mit einem Augenzwinkern.
Was Jürgen Hack an der Lieferantenbeziehung zu dennree schätzt, ist die gute, verlässliche Zusammenarbeit: „Es geht nicht nur um Zahlen. Sondern darum, gemeinsam nach vorne zu kommen.“ Auf Anstoß von dennree hin entwickelte sodasan zum Beispiel eine neue, preiswerte Marke. „Thomas sagte zu mir: Ihr müsst die Produkte billiger machen. So eine Offenheit und gleichzeitig Unterstützung hat man mit anderen Händlern nicht.“
Besonders verbindet Jürgen Hack und Thomas Greim die Überzeugung, dass nur Bio die einzig nachhaltige Form der Landwirtschaft ist. Dass sie das als Chemieunternehmen nicht zu 100 % umsetzen können, weiß er, aber für ihn kommen trotzdem nur nachwachsende Rohstoffe in Frage. Dafür muss immer das große Ganze betrachtet werden. „Man kann nicht nur in einzelnen Aspekten gut werden, man muss Nachhaltigkeit ganz denken. Vor allem muss man wissen: Wo kommen die Rohstoffe her? Erdöl und Gentechnik wird bei uns zum Beispiel kategorisch ausgeschlossen.“ Von Anfang an setze sodasan auf Bio-Rohstoffe: „Es stand für uns nie zur Debatte, konventionelle Rohstoffe zu verwenden. Wir wollten uns ja anders ernähren, anders leben und anders handeln als der Großteil damals.“ So führten sie das Unternehmen am Anfang auch: „Das war alles sehr handwerklich und hatte mit der heutigen Industrie nichts zu tun.“ Aber nicht nur sodasan, auch die Bio-Branche hat sich sehr gewandelt und wurde professioneller. „Wir waren damals Freaks und haben auch nur Freaks in Bioläden akzeptiert“, erinnert er sich. „Aber wenn wir 30 % Bio als Ziel sehen, dann müssen wir die große Menge erreichen. Dahin muss sich der Naturkosthandel entwickeln. Thomas Greim hat das früh verstanden.“ Bis heute treffen sich die beiden meistens, wenn Jürgen Hack in der Töpener Zentrale zu Gast ist.