Sonnentor

Gespräch mit Johannes Gutmann, Gründer von SONNENTOR

Seit mehr als 35 Jahren steht SONNENTOR schon für hochwertige Kräuter in Bio-Qualität. Der Bio-Pionier aus Österreich startete wie dennree mit einer Vision: 100 % Bio. Seit 2000 arbeiten dennree und SONNENTOR zusammen an diesem Ziel.

Mit Bio hatte Johannes Gutmann bis zu seinem Abitur Mitte der 80er Jahre nichts am Hut. Erst in seinem damaligen Job kam er zum ersten Mal in Kontakt mit Bio-Landwirt*innen und merkte schnell: „Die reden anders, die haben nicht nur gejammert. Die hatten Freude an dem, was sie tun und ich wollte auch Freude haben“. Also beschloss er, sich selbstständig zu machen. Aus seinem vorherigen Job hatte er bereits Kontakte zu Landwirt*innen und begann im August 1988 damit, Kräuter und Gewürze aus dem österreichischen Waldviertel zu vermarkten – natürlich ausschließlich in Bio-Qualität.

Und das habe auch von Anfang an gut funktioniert. „Bio ist das, wie wir langfristig arbeiten sollten. Und daran habe ich auch nie gezweifelt“, so Gutmann.

Auch in Österreich war die Bio-Branche damals ein Mikrokosmos. Unter Bio hat man zu dieser Zeit verschrumpelte Äpfel und die kleinsten Kartoffeln verstanden. Damit wurde auch Johannes Gutmann zunächst konfrontiert: „Am Anfang haben alle gesagt, das geht nicht, das wird nichts. Es gab Zeiten, da habe ich 90 % meines Umsatzes exportiert. Da wusste ich, zuhause bin ich der Spinner“, erzählt er. Im Februar 1990 besuchte er dann die erste Biofach in Ludwigshafen – noch nicht vergleichbar mit der Messe heute, sondern eher eine Turnhalle mit ein paar Ständen. Schon ein Jahr später stellte Johannes Gutmann dort selbst aus. In diesem Jahr ist Bio deutlich gewachsen: Die Messe war bereits zweimal so groß und fand in Mannheim statt.

So knüpfte er nach und nach Kontakte in der Branche. Bis die Beziehung mit dennree startete, dauerte es allerdings noch ein Stück: „Ich habe mich nie getraut, dort anzuklopfen. Das waren die Großen“, erzählt Johannes Gutmann. Eine glückliche Fügung also, dass im Jahr 2000 dennree auf SONNENTOR aufmerksam wurde. Zwei Vertreter*innen aus der Ware besuchten Gutmann und seine damals erst rund 30 Mitarbeitenden in Sprögnitz im Waldviertel. „Das war für mich ein Riesenkompliment, dass sie extra hergefahren sind.“ Auf den Besuch folgte die Gegeneinladung nach Töpen, um auch Thomas Greim kennenzulernen. „Da dachte ich ‚wow, jetzt geht´s los‘. Thomas Greim war für mich Zeus im Olymp und der Olymp war Töpen“, erzählt Johannes Gutmann und lacht.

Johannes Gutmann brachte einen kolorierten Druck über die Zisterzienser-Abtei „Stift Zwettl“ als Geschenk mit nach Töpen. Für das Waldviertel ist das Stift sehr wichtig, weil es die Region kultiviert und vorangebracht hat. Und das ist auch Thomas Greim für Johannes Gutmann gewesen: Jemand der etwas nach vorne bringt. „Das beste Bio-Produkt ist ohne eine faire Vermarktung nichts wert“, meint Gutmann. Mit dennree seien auch weitere Händler auf SONNENTOR zugekommen. „Das war wie ein Adelsschlag. Ich bin mir sicher, dass die EU den Biomarkt ganz anders betrachten würde, wenn es dennree nicht gegeben hätte.“

Die Vision von Thomas Greim von 100 % Bio prägt Johannes Gutmann heute noch. „Die Gesellschaft hat sich in den letzten 80 Jahren verrannt mit Giften, Gentechnik und Kunstdüngern. Seine Vision kann und wird auch wahr werden, es dauert halt ein bisschen“, ist sich Gutmann sicher.

Bei Thomas Greim fand Johannes Gutmann immer ein offenes Ohr. Der Andersmacher aus Österreich hat das Gefühl, dennree ist immer noch ein familiäres Unternehmen, auch mit zigtausend Mitarbeitenden. Besonders für die Ideen und Anreize sei Johannes Gutmann sehr dankbar: „Diese Gespräche haben uns immer wieder in die Zukunft gewiesen. Was Thomas Greim mit seinem Team perfektioniert hat, ist vor allem die Logistik. Hut ab.“

Das Unternehmen dennree sei einfach ein Macher. Die Vision steht fest und bei dennree weiß man genau: In diese Richtung geht es. „dennree ist die Lokomotive für mich. Es braucht eigentlich noch mehr wie Thomas Greim“, sagt Johannes Gutmann und schmunzelt.