Samenfestes Saatgut

Back to the roots

In der ökologischen Pflanzenzüchtung spielt der Begriff „samenfest“ eine wichtige Rolle. Aber kaum jemand weiß, warum das so ist. Dabei ist samenfestes Saatgut keine neue Erfindung. Ganz im Gegenteil. Über Generationen hinweg züchteten Menschen vielfältige, regional angepasste und samenfeste Sorten.

Was ist samenfestes Saatgut?

Samenfest bedeutet, dass die Pflanzensamen geerntet werden können und bei der nächsten Aussaat in der Regel den gleichen Ertrag erzielen. Das samenfeste Saatgut wird auf bestimmte Pflanzeneigenschaften ausgerichtet, wie zum Beispiel Widerstandsfähigkeit. Daher gibt es Sorten, die ganz ohne chemisch-synthetische Düngemittel auskommen. Auch in den nächsten Generationen haben diese Pflanzen die gleichen Eigenschaften.

Warum keine Hybridsorten?

Der Großteil der heute angebauten Sorten stammt jedoch aus Hybridzüchtungen, die durch Kreuzungen oder im Labor entstehen. Klassische Hybridsorten sind neben vielen Gemüsearten auch Raps, Roggen und Mais. Hybride erzielen zwar höhere Erträge und haben eine einheitliche Qualität. Doch der Nachteil: Die Samen der Hybride werden nicht für den Wiederanbau genutzt, da mit ihnen in der Folgegeneration der Ertrag und die Qualität stark sinken. Die Nutzungsrechte der Hybridsorten liegen zudem in den Händen einiger weniger global agierender Konzerne. Da Landwirt*innen aus den Hybridpflanzen kein Saatgut gewinnen können, müssen sie es jedes Jahr neu kaufen, haben dadurch höhere Kosten und geraten zunehmend in Abhängigkeit.

Erhalt & Vergrößerung der Sortenvielfalt

Durch den Fokus auf nur wenige Hybridsorten werden traditionelle samenfeste Sorten verdrängt. Dadurch wird langjährige Züchtungsarbeit zunichte gemacht und wertvolle genetische Ressourcen gehen verloren. Dem wirkt die ökologische Pflanzenzüchtung entgegen – mit dem Ziel, die Vielfalt zurück auf die Felder zu holen.

Durch den Kauf von samenfestem Obst und Gemüse sowie Produkten, die aus solchen Sorten gemacht sind, unterstützen Sie dieses Vorhaben mit.