Ab in die Hecke

Workshop von Benjes-Hecke

Schon kleine Hecken schaffen Rückzugsmöglichkeiten für Eidechsen, Schmetterlinge und Co. Wir zeigen Ihnen, wie Sie eine naturnahe Benjes-Hecke ohne großen Aufwand oder Kosten selbst errichten können. Um dafür bestens gerüstet zu sein, haben wir uns professionelle Verstärkung geholt – die Jungs von ImmerBunt. Die Mission des Start-ups aus Oldenburg ist es, Blühwiesen zu säen, Insektenhotels zu verbreiten und Umweltschutzprojekte voranzutreiben, um zur Artenvielfalt beizutragen. Darunter auch Johnny Benjes, wessen Großonkel Namensgeber der Totholz-Hecke war.

Was ist eine Benjes-Hecke?

Eine Benjes-Hecke besteht aus gestapeltem Gehölzschnitt (Äste, Zweige, Reisig). Das Totholz wird genutzt, um neuen Lebensraum zu schaffen und ursprüngliche Gartenabfälle wiederverwendet. Es gibt keine Mindest- oder Maximalgröße oder bevorzugte Form, hier sind Sie völlig frei in der Gestaltung.

Was ist der Sinn einer Benjes-Hecke?

Die Idee der Benjes-Hecke hat seinen Ursprung in der Restrukturierung der Kulturlandschaft. Durch die Flurbereinigung verschwanden viele Hecken sowie Feldgehölze und somit wichtiger Lebensraum für Tiere.

Wie wird sie genau gebaut, was braucht man dazu?

Vorbereitung:

  • Pflasternadeln
  • Maurerschnur
  • Markierspray
  • Zollstock

Heckenmaterialien & Werkzeuge:

  • Totholz (nach Länge und Breite sortiert)
  • Pfosten (üblicherweise mit einem Durchmesser von 6-8 cm)
  • Handbohrer
  • Einschlaghülse/Vorschlaghammer
  • Säge (Hand- oder Motorsäge)
  • Rosenschere
  • Astschere


Um gut vorbereitet in den Bau der Hecke zu starten, ist etwas Vorarbeit nötig. Zunächst misst man den gewünschten Abstand der einzelnen Pfosten aus und setzt eine Markierung an die gewünschte Stelle. Der Abstand der Pfosten kommt auf die Beschaffenheit des Totholzes an. Wir verwendeten einen Abstand von 60 cm von Pfosten zu Pfosten. Dort können Sie mit den gesetzten Pflasternadeln ein erstes Loch graben und mit der Maurerschnur um die Nadeln herum den gleichmäßigen Verlauf prüfen. Dann bohrt man in den markierten Stellen mit dem Handbohrer vor, um danach jeweils die Pfosten in den Löchern zu befestigen. Falls nötig kann man das Totholz noch im Vorhinein zurechtschneiden und dann kann das Stapeln beginnen. Die breiten Äste liegen bestenfalls unten auf dem Boden und die dünneren jeweils weiter oben.

Welche Tipps gibt es noch zum Bau der Hecke?

Für eine schnelle Begrünung der Hecke ist es ratsam, im Vorhinein den Boden etwas aufzulockern. Das können Sie mit einem Spaten machen.

Am besten Stapeln Sie die dickeren Äste nach unten und die dünneren nach oben. So entstehen weiter unten Hohlräume für größere Tiere. Außerdem ist es sinnvoll, die Äste etwas ineinander zu verweben. Das macht die Hecke stabiler und nach oben hin dichter.

Für den Bau der Benjes-Hecke ist kein spezielles Holz nötig. Man kann aber darauf achten, nicht so viel Nadelholz zu verwenden, da Nadeln beim Verrotten den Boden stark versauern können. Das Verwenden von Obstholz ist empfehlenswert, da es lange braucht, um zu verrotten. Auch Rasenschnitt oder Laub können verwendet werden. Hingegen sollte das Schnittgut von sehr dominanten Arten (beispielsweise Brombeeren) vermieden werden, da diese Art über die Zeit eine unerwünschte Monokultur schaffen könnte.

Benötigt die Benjes-Hecke eine bestimmte Pflege?

Sie können die Hecke immer wieder nachlegen, da das Holz nach und nach absacken wird. So haben Sie immer wieder Verwendung für Totholz aus dem Garten. Die Benjes-Hecke ist ein Projekt, welches stets weitergeführt werden kann.

Welche Arten finden sich in der Hecke?

Die Benjes-Hecke kann schon nach nur kurzer Zeit Lebensraum für viele Arten bieten. Sehr beliebt ist sie bei Vögeln, welche die Hecke als Nist- und Schutzplatz nutzen. Auch Igel oder Siebenschläfer finden hier Schutz. Außerdem helfen dort lebende kleine Reptilien den Garten vor Schädlingen zu bewahren. Auch zahlreiche Insekten wie Käfer oder Fliegen bietet die Hecke ein Zuhause.

Gibt es besondere Kniffe, wie man bestimmte Arten anlocken kann?

Prinzipiell ist es der Artenvielfalt zuträglich, möglichst viele Strukturen anzubieten. Dies kann beispielsweise in Form eines Schatten- und eines Sonnenplatzes geschehen oder durch verschiedene Gehölzarten. So können etwa verwendete Beerensträucher Amseln gleichzeitig als Nahrungsquelle dienen. Je nachdem welche Art man anlocken möchte, sollte man die Bedürfnisse dieser herausfinden und in der eigenen Hecke umsetzten.

Schauen Sie mal in unseren Workshop rein, zusammen mit ImmerBunt haben wir eine Benjes-Hecke angelegt: