Der Blick ins Wasser

Ökolandbau schützt Gewässer

Jede Form der Landwirtschaft arbeitet mit und in der Natur und formt dabei die Landschaft. Bio-Landwirt*innen gehen darüber hinaus besonders schonend mit den natürlichen Ressourcen um, denn ohne intakte, natürliche Kreisläufe ist auch die Lebensgrundlage für uns Menschen gefährdet.

Der Schutz unserer wohl wichtigsten Ressource ist in der ökologischen Landwirtschaft fest verankert – dem Wasser.

Unsere Gewässer, egal ob Seen, Meere, Flüsse oder Bäche, sind überlebensnotwendig. Alleine durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und mineralische Düngemittel, die unter Umständen in die Gewässer gelangen könnten, tragen Bio-Betriebe einen wichtigen Teil zum Schutz des Wassers bei. Auch beim Einsatz organischer Düngemittel achten Bio-Landwirt*innen auf das richtige Maß, einen sorgsamen Umgang und den Gewässerschutz.

Seltene Muschel

Wie gefährdet die Vielfalt in den Gewässern ist, zeigt das Beispiel der Flussperlmuschel. Die Muschel zählt mit rund 200 Millionen Jahren zu den ältesten Lebewesen unseres Planeten. Mittlerweile ist sie aber vom Aussterben bedroht und steht bundesweit auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Fand man in der Nachkriegszeit noch 6-7 Millionen Exemplare hierzulande, gibt es aktuell nur noch knapp 30.000. Der Grund: Die Flussperlmuschel braucht besonders sauberes Wasser, was in vielen Bächen und Flüssen leider nicht mehr der Fall ist. Außerdem benötigt die Muschel die Bachforelle als Wirt, aber auch sie kommt nicht mehr häufig vor.

Eine angepasste Bewirtschaftung kann aber helfen, die Gewässer wieder bewohnbar zu machen. Unser Hofgut Eichigt arbeitet mit einer Flussperlmuschelaufzuchtstation des NABU zusammen, um die Flussperlmuschel wieder heimisch zu machen. Das Hofgut bewirtschaftet fast die komplette Fläche entlang des Triebelbachs, einem der wenigen Lebensräume der Flussperlmuschel in Sachsen.Direkt am Bach ist Grünland, also Wiesen und Weiden. Der Lebensraum der Muschel steht dabei unter besonderem Schutz. So dürfen die Rinder zum Beispiel nicht direkt am Bach weiden, um etwa Sedimenteinträge ins Wasser zu verringern. Aktiver Naturschutz muss also jeden Bereich der Umwelt miteinbeziehen – egal ob Boden, Wald, Wiese oder eben Gewässer.