Coteaux d'Aix-en-Provence Rosé

COTEAUX D'AIX-EN-PROVENCE ROSÉ

Provence/Frankreich

Himbeere, Mandarine, Frische

leicht, feinwürzig, animierend

Sommersalat mit Melone und Minze, Gartenparty, mit Strohhut und Kleid über den Markt...

Der Coteaux d'Aix-en-Provence-Rosé stammt aus dem Herzen der Provence. Die typisch südfranzösischen Rebsorten wie Grenache haben hier einen Wein hervorgebracht, der bereits in seiner zarten Färbung zum Mitnehmen animiert. Aber auch geschmacklich transportiert er das ganze leichte und beschwingte Lebensgefühl eines Sommers im Schatten der Platanen. Himbeerfrucht und feine Würze sorgen für eine Rekordzahl an Verwendungsmöglichkeiten. Fisch geht ebenso wie helles Fleisch, gebratenes Gemüse, Hummus, kalte Snacks, aber auch hochsommerliche Varianten wie der beliebte Salat aus Wassermelone, Feta und Minze. Und bei aller Leichtfüßigkeit hält unser Rosé seine Spannung bis zum Ende. Schlichtweg formidable.

Die Provence. Eigentlich braucht man gar nicht mehr zu schreiben, denn automatisch fangen beim Klang dieses Namens die Zikaden an zu zirpen, der Lavendel beginnt zu duften, und in dem Garten eines Dorf-Bistrots unter schattigen Platanen steht der kühle Rosé auf dem Tisch. Auch wenn das provenzalische Landleben der Traum vieler Urlauber*innen aus der ganzen Welt ist, hat selbst die Hauptstadt einiges zu bieten.

Aix-en-Provence als – durchaus noch überschaubare – Metropole der Provence wurde nämlich immer wieder zur »lebenswertesten Stadt Frankreichs« gekürt – und zwar von den Französinnen und Franzosen selbst. Aus der Region um Aix-en-Provence haben Peter und Felix Riegel dann auch unseren Wein des Monats mitgebracht, den Coteaux d’Aix-en-Provence Rosé 2021. Weil der Name der Herkunftsregion für Menschen, die kein Französisch in der Schule hatten, ein bisschen schwierig auszusprechen ist, nennen wir ihn auch gern DEN ROSÉ.

Das Auge trinkt mit beim Provence-Rosé

Die Provence ist nach wie vor das wichtigste Herkunftsgebiet sowohl klassischer als auch hochwertiger Rosés. Und weil der Rosé so eine große Bedeutung für die Region hat, gibt es auch das »Centre du Rosé«, ein Institut, das sich wissenschaftlich mit allen Aspekten des Rosé-Daseins beschäftigt. Beispielsweise haben die Wissenschaftler*innen des Instituts eine große Farbtafel entwickelt, auf der man jede Farbe eines Roséweins aus der Provence genau bestimmen kann.

Unser Rosé besitzt eine also wunderbar zarte Tönung zwischen N9 und O11, was allgemein als »zwiebelhautfarben« gilt. Diese Farbe kommt dadurch zustande, dass die roten Beeren mit ihren farbkräftigen Schalen vor der Pressung nur eine sehr kurze Zeit auf der Maische verbracht haben. Der Saft hat dadurch genau diesen Farbstich bekommen, der so typisch ist für die Provence-Rosés. Je länger man mit dem Pressen wartet, desto dunkler wird die Tönung des Weins.

Ein Sommer unter Platanen

Aber ein Wein muss ja nicht nur gut aussehen, sondern sollte auch gut schmecken. In der Nase ist DER ROSÉ also feinfruchtig und animierend mit einem leichten Himbeerton. Im Mund gibt es viel Frische und wieder diese Nuance von saftiger Himbeere und etwas Mandarine, ganz trocken, aber überhaupt nicht garstig. Obwohl der Wein so leicht und unbeschwert daherkommt, macht er auch im Verlauf eines längeren Terrassenaufenthalts nicht schlapp.

Unser Provence-Rosé besitzt unbegrenzte Verwendungsmöglichkeiten (alle schon ausprobiert). Solo auf dem Balkon. Bei der Gartenparty. Als Apéritif. Als Begleiter von Sommersalaten, zum Beispiel mit Melone und Minze. Zum Baguette mit Hummus. Zum Oktopussalat. Zu Couscous und Merguezwürstchen vom Grill. Und zu noch vielen anderen Gerichten mehr.

Rosé ist übrigens die Weinfarbe mit den höchsten Zuwachsraten, und zwar mit Abstand. Endlich mal ein Trend, der sich vernünftig anhört, oder?

Felix Riegel über Weinimport und Lieblingsweine

Herr Riegel, Sie sind der größte Biowein-Importeur Deutschlands, haben aber wie so oft ganz klein angefangen. Wie war das damals?

Mein Vater hatte einen Laden für Wolle und Tee am Bodensee, dann kam Umweltpapier dazu und ziemlich früh auch Wein. Wir haben 1985 als Startjahr für unsere Firma festgelegt, aber eigentlich ging das alles kontinuierlich. Zu Anfang hat sich mein Vater beim Weinimport aus Südfrankreich mit anderen Kollegen zusammengeschlossen. Man hat sich den LKW geteilt, und dann wurde eine Palette am Bodensee abgeladen, eine in Heidelberg, eine in Frankfurt. So war das damals. Allerdings hat mein Vater früh verstanden, dass man sich weiterentwickeln muss. Anfang der 1990er gab es dann schon Mehrwegflaschen und Eigenabfüllungen.

Eigenabfüllungen?

Ja. Gerade in Südfrankreich gibt es viele kleinere Winzer, die keine eigene Vermarktungsstruktur haben und die ihre Trauben einfach bei der nächsten Kooperative abliefern. Dort werden die Weine dann ausgebaut, abgefüllt und vermarktet. Manchmal hat eine solche Kooperative aber gar keine eigene Biolinie. Da haben wir dann statt der Kooperative die Trauben oder auch die Weine mehrerer Biowinzer gekauft und bei uns abgefüllt. Heute haben wir 100 Mitarbeiter*innen und verkaufen im Jahr 19 Millionen Flaschen Wein. Die Eigenabfüllungen sind dabei ein ganz wichtiges Segment geblieben, wir haben weiterhin ausschließlich Weine aus zertifiziert biologischem Anbau im Angebot.

Heute spricht man ja viel über Nachhaltigkeit, über den CO2-Fußabdruck. Hat der Bioanbau da Vorteile gegenüber dem konventionellen Anbau?

Ja, hat er, aber das ist genau eine der wichtigen Fragen. Es kommt nämlich auf die Bearbeitung des Bodens an, auf die unterschiedlichen Wirtschaftsformen, und das gilt für den Weinbau genau wie für den Ackerbau. Also: Wie viel mehr CO2 wird im Boden gebunden, wenn ich beispielsweise auf biologische Art wirtschafte? Wenn ich keinen Kunstdünger einbringe, kein Glyphosat? Was bewirkt ein lebendiger Boden in der Bilanz? Das ist komplex, regional unterschiedlich und von vielen weiteren Faktoren abhängig. In Schweden gibt es da mittlerweile ganz gute Zahlen, aber wir brauchen insgesamt noch mehr Forschungserkenntnisse, um das konkret beziffern zu können.

Gibt es weitere Stellschrauben beim Thema Nachhaltigkeit?

Am wichtigsten ist der Bereich Verpackung. Es ist unglaublich energieintensiv, eine Glasflasche herzustellen, weshalb allein die Flasche ungefähr 50% des gesamten CO2-Fußabdrucks beim Wein ausmacht. Nimmt man Mehrweg, spart man da fast 40%. Wir haben wie gesagt seit den 1990er Jahren schon unser Mehrwegkonzept eingeführt, aber da wird natürlich in der Branche insgesamt heiß diskutiert, wie man so etwas im großen Stil umsetzen könnte. Eine andere Variante wäre der Getränkekarton, der enorme Einsparungen bei Herstellung und Transportgewicht bringt. Beim Recycling ist man da auch auf einem ganz anderen Niveau als vor 15 Jahren, das funktioniert technisch mittlerweile gut. Aber es bleibt natürlich die Herausforderung, so etwas den Kund*innen auch nahezubringen.

Was wird sich Ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren und Jahrzehnten verändern?

FR: Ich persönlich hoffe, dass insgesamt nachhaltiger gewirtschaftet wird als heutzutage, gern biologisch zertifiziert. Veränderungen wird es aber allein dadurch geben, dass sich die klimatischen Rahmenbedingungen wandeln. Selbst technisch ist noch längst nicht alles ausgereizt. Alkoholfreie und alkoholleichte Weine sind ja derzeit ein großer Trend. Im Moment sind wir aber technisch noch weit davon entfernt, damit die geschmackliche Vielfalt der Weinwelt abbilden zu können. Ganz dürfte das auch nicht funktionieren, aber die Nachfrage ist da, und das führt praktisch automatisch zu Innovationen. Also ich bin sehr gespannt, was sich da noch tun wird.

Und was trinken Sie privat gern?

Oh, wir haben 1.200 Weine bei uns im Portfolio, die wir alle vorher getestet und für gut befunden haben, da fällt mir die Antwort wirklich schwer. Aber allgemein trinke ich bei den Weißen gern deutsche Weine, und bei Rot und Rosé bin ich am liebsten in Frankreich.

Also genau passend zum Coteaux d'Aix-en-Provence Rosé …

So ist es.

Über den Autor Matthias Neske

Von Rebsorten hatte ich bis zum Abitur noch nichts gehört. Das änderte sich ein paar Jahre später schlagartig, als ich meine Diplomarbeit in Südfrankreich schrieb, genauer gesagt im Städtchen Carpentras unweit des Mont Ventoux. Hier redeten die Menschen ständig über Essen und Trinken, und so kam es, dass ich immer mehr Begeisterung für die uralte Weinkultur entwickelte.

Alles hat eine Bedeutung für den Wein: die Böden, das Klima, die Rebsorten, die Kunst des An- und Ausbaus, eine gleichzeitig verwirrende wie faszinierende Welt, ein Bindeglied zwischen Natur und Kultur. Als ich die kletternden Ranken für mich ein wenig entworren hatte, startete ich im Jahr 2010 mit meinem Blog. Seitdem bin ich leidenschaftlich dabei, anderen Menschen Geschichten über Wein zu erzählen.