Mont'Albano Nero d'Avola

Steckbrief:

  • MONT'ALBANO NERO D'AVOLA
  • Sizilien, Italien
  • Herzkirsche, Pflaume, Zimt
  • saftig, frisch, ausgewogen
  • Pasta alla Norma, Tempeh, Couscous mit Mohrrüben, Zucchini und Zimt


Der Nero d'Avola von Mont'Albano ist ein Rotwein von der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien. Nero d'Avola bezeichnet dabei die Rebsorte, die schon jahrhundertelang auf Sizilien angebaut wird, aber erst seit wenigen Jahren als echter »shooting star« gilt. Der Grund für ihren Erfolg liegt darin, dass die Weine nicht nur südlich-gehaltvoll sind, sondern sich immer ihre kirschige Frische bewahren. Das gilt auch für den Nero d’Acola. Angenehm leichtfüßig und mit roten Fruchtnoten ausgestattet, ist er gleichzeitig reif und zugänglich. Traditionell sizilianische Gerichte wie Pasta mit gebratenen Auberginen oder Couscous mit gekochtem Gemüse eignen sich ideal als Begleitung. Warum aber nicht mal eintauchen in die vielfältige Welt der indonesischen Tempehs? Einfach mal was neues ausprobieren!

Haben Sie Anfang des Jahres auch an der „Veganuary“-Challenge teilgenommen? Sich einen Monat lang vegan zu ernähren, ist für Veganer*innen natürlich keine wirkliche Challenge. Für alle anderen... eigentlich auch nicht, wenn man ein bisschen kreativ ist. Denn in Wirklichkeit kann veganes Essen ziemlich abwechslungsreich sein. Unser Nero d’Avola von Mont’Albano ist als veganer Wein die perfekte Begleitung zu pflanzlichen Gerichten. Aber Moment, sind nicht alle Weine vegan?

Was macht einen veganen Wein aus?


Wein besteht aus vergorenen Trauben, und da Trauben Obst sind, gibt es hier keinerlei Probleme. Die Sache mit kleinen Insekten, die versehentlich mit in den Saft geraten können (und die ein bekannter Fernsehmoderator angemahnt hat), ist ehrlich gesagt ein Gähner. Denn das passiert ja stets und ständig. Egal ob man beim Radfahren eine Mücke verschluckt oder ein winziger Käfer auf einer Weizenähre mitgeerntet wurde. Darum geht es auch gar nicht bei veganer Ernährung. Sondern in unserem Fall darum, ob Produkte, die explizit aus oder mithilfe von Tieren hergestellt wurden, für die Weinbereitung verwendet werden.

Das kann nämlich tatsächlich der Fall sein, allerdings nur bei einem bestimmten Produktionsschritt: Wenn der Traubenmost vergoren ist, enthält er zunächst jede Menge Trubstoffe. Um daraus einen leuchtend klaren Wein zu machen, müssen diese großen und kleinen Trubstoffe irgendwie entfernt werden. Deshalb werden viele Weine filtriert und geschönt.

Das Filtrieren passiert rein mechanisch, oft durch ein Stoffstück ähnlich einem feinporigen Teefilter. Die sogenannte Schönung dient dann der Stabilisierung. Auch bei ihr wird der Wein geklärt. Dafür gibt man bestimmte Mittel in den Wein, an denen sich die unerwünschten Stoffe sammeln und alles zu Boden sinkt. Schon seit der Römerzeit wird dafür Eiweiß verwendet. Auch Gelatine oder zerkleinerte Fischblase kommen zum Einsatz. Zwar ist das alles im fertigen Wein nicht mehr enthalten, aber benutzt hat man es ja trotzdem. Um den Wein komplett vegan herzustellen, kann man also entweder auf diesen Schritt verzichten (was bei wertvolleren Weinen mit viel Zeit auch der Fall ist) oder stattdessen ein nicht-tierisches Mittel wie Bentonit verwenden, eine Art Tonerde. Fertig ist der vegane Wein.

Mont'Albano Nero d'Avola - saftiger Roter aus Sizilien


Jetzt aber endlich konkret zu unserem Wein des Monats, dem Mont'Albano Nero d'Avola. Der Wein stammt selbstverständlich aus zertifiziertem Bioanbau (so wie alles im BioMarkt, deswegen geht man ja dahin...) und von der süditalienischen Insel Sizilien. Nero d'Avola, der »Schwarze von Avola« ist eine alte sizilianische Rebsorte, die dort seit Jahrhunderten angebaut wird. Trotz ihrer lokalen Bedeutung hat sie ihren großen Aufschwung eigentlich erst in den letzten 20 Jahren vollzogen. Mittlerweile kennen und schätzen viele Weinliebhaber*innen auf der ganzen Welt den Nero d'Avola. Warum das so ist? Das zeigt unser Exemplar sehr schön.

Der Mont'Albano Nero d'Avola fließt mit einem leuchtenden Rubinrot ins Glas. Schon beim ersten Schnuppern kann man diese fruchtige Saftigkeit erahnen, ergänzt von einer feinen Zimtnote. Genauso schmeckt der Wein auch. Kirschig, pflaumig, keinesfalls alkoholisch breit, sondern immer mit einer schönen Frische ausgestattet. Trotzdem ist das kein herber Tropfen, denn die sizilianische Sonne hat für eine optimale Ausreifung der Trauben gesorgt. Das ist saftig, südlich, lecker, völlig unkompliziert, aber trotzdem nicht belanglos. So stellt man sich idealtypisch den Nero d'Avola vor!

Was kann man zum Nero d'Avola von Mont'Albano essen?


Häufig ist es eine gute Idee, für eine passende Kombination zu schauen, wo der Wein herkommt. In traditionellen Weinbauländern haben sich Wein und Speisen meist gemeinsam entwickelt. Sizilien hat seit Jahrtausenden Einflüsse verschiedener benachbarter Kulturen aufgenommen. Da gibt es neben italienischen Gerichten auch solche griechischer, spanischer oder arabischer Herkunft. Die Griech*innen brachten zum Beispiel Weizen, Oliven, dicke Bohnen und Kichererbsen auf die Insel. Arabische Händler*innen importierten Reis und Gewürze wie Muskatnuss oder Zimt. Die Spanier*innen führten Produkte aus Südamerika ein wie Kürbisgewächse, Kartoffeln oder Tomaten. Die geringe Entfernung zu Nordafrika sorgte dafür, dass Couscous aus Hartweizengrieß im Westen Siziliens zu einem regionalen Favoriten wurde. Aus diesem Fundus lässt sich doch schon einmal gut auswählen.

Ein berühmtes sizilianisches Gericht ist beispielsweise »Pasta alla Norma«. Spaghetti werden dabei mit Tomatensauce, Scheiben gebratener Aubergine und Basilikum gereicht. Eine Top-Verbindung zu den frischen und feinfruchtigen Noten unseres Nero d'Avola. Ganz traditionell und tatsächlich schon seit der Antike bekannt ist »Maccu«. Dabei handelt es sich um Gericht aus dicken Bohnen und Fenchel mit Olivenöl, manchmal ergänzt durch Tomaten, Zwiebeln und Pasta. Maccu kann man auf unterschiedliche Weise bereiten. Entweder als winterlich nahrhafte Suppe oder - abgekühlt - in Streifen geschnitten, mit Mehl bestäubt und gebraten.

Egal ob Brot mit Sesamsamen, Couscous mit Mohrrüben und Zucchini, Pizza, Tempeh oder verschiedene Formen von Pappadam, der Nero d'Avola von Mont'Albano fühlt sich auch in anderen Kulturen wohl.

Über den Autor Matthias Neske


Von Rebsorten hatte ich bis zum Abitur noch nichts gehört. Das änderte sich ein paar Jahre später schlagartig, als ich meine Diplomarbeit in Südfrankreich schrieb, genauer gesagt im Städtchen Carpentras unweit des Mont Ventoux. Hier redeten die Menschen ständig über Essen und Trinken, und so kam es, dass ich immer mehr Begeisterung für die uralte Weinkultur entwickelte.

Alles hat eine Bedeutung für den Wein: die Böden, das Klima, die Rebsorten, die Kunst des An- und Ausbaus, eine gleichzeitig verwirrende wie faszinierende Welt, ein Bindeglied zwischen Natur und Kultur. Als ich die kletternden Ranken für mich ein wenig entworren hatte, startete ich im Jahr 2010 mit meinem Blog. Seitdem bin ich leidenschaftlich dabei, anderen Menschen Geschichten über Wein zu erzählen.