Montmija Réserve Rosé

MONTMIJA RÉSERVE ROSÉ

Languedoc/Frankreich

Erdbeerpüree, Süßkirsche, Frische

samtig, fein, ausgewogen

Couscous mit gegrillten Auberginen, Hefegebäck, Terrassenstimmung...

Der Montmija Réserve Rosé ist ein Wein aus dem Süden Frankreichs. Winzerin und Weinhändlerin Claude Vialade hat die Trauben aus den roten Rebsorten Syrah und Grenache nur kurz vor dem Pressen zusammengelassen, um genau die richtige zarte Roséfarbe zu erreichen. Der Montmija ist ein ausgesprochen samtiger, fruchtiger, schlichtweg leckerer Wein, der ideal zum Sundowner passt. Man kann Tapas dazu reichen, den Grill anwerfen oder auch ungewöhnliche Kombinationen versuchen wie Hefegebäck. Ein Wein, der nach Sommer und herrlichem Nichtstun schmeckt!

Der Montmija Réserve Rosé stammt - wie das Etikett verrät - von Claude Vialade aus dem südfranzösischen Languedoc. Und Claude ist eine Frau! Der Vorname Claude kann zwar im Französischen sowohl männlich als auch weiblich sein, aber die meisten Leute denken bei jemandem, der Wein macht, fast automatisch zuerst an einen Mann. Tatsächlich jedoch ist Claude Vialade eine ausgesprochen erfolgreiche Unternehmerin.

Die Vialades gehören zu den Urgesteinen der Biobewegung in Frankreich. Bereits Claudes Großeltern arbeiteten ähnlich, als es den Begriff noch gar nicht gab. Vater Jean begann dann im Jahr 1973 auf Montmija konsequent mit dem biologischen Weinbau. Vor allem aber überzeugte er als Vorsitzender der Kooperative von Ribaute seine Mitwinzer*innen, es ihm gleich zu tun. Das Ergebnis war die erste vollständig biologisch arbeitende Winzergenossenschaft Europas. Claude arbeitete nach ihrem Studium zunächst im Weinhandel mit vielen internationalen Kontakten. Als sie schließlich das Familienweingut übernahm, hatte sie noch weitergehende Pläne: Sie wollte ihre Erfahrungen im Weinhandel mit der Aufgabe als Winzerin verbinden. Also wurde sie Négociante.

Der Begriff des Négociants oder der Négociante ist im französischen Weinbau sehr wichtig. Dabei handelt es sich um Unternehmer*innen, die oft langfristige Verträge mit Weingütern besitzen. Diese Weingüter bauen nach verabredeten Kriterien die Trauben an und liefern sie dann zum Ausbau an die Négociants. Es ist also eine Art private Genossenschaft. Und weil Claude fest im biologischen Weinbau verwurzelt ist, bietet sie Weingütern, die mitmachen wollen, eine umfassende Unterstützung bei der Umstellung an. Hilfe im Weinberg, Hilfe beim Papierkram – und nachher natürlich die Vermarktung der Weine.

Rosé aus Südfrankreich - so entsteht er

Genau aus dieser Zusammenarbeit entsteht unser Wein des Monats Juni, die Montmija Réserve. Wer sich gewundert haben mag, dass ich bislang noch gar nichts zum Wein, stattdessen aber viel über die Winzerin gesagt habe, nun, Rosé und Sommer sind ja irgendwie fast selbsterklärende Begriffe. Ich denke jedenfalls bei Rosé automatisch an einen Wochenmarkt im Süden, die Gerüche und Geräusche, das lebhafte Treiben, das entspannte Sitzen im Café, die Zikaden, die Olivenbäume. Genau für eine solche Reise im Kopf ist der Montmija Rosé gedacht.

Hergestellt wird der Wein aus zwei typischen Rebsorten des französischen Südens, nämlich Syrah und Grenache. Beides sind rote Rebsorten, im Fall von Syrah sogar ziemlich farbstark. Die Farbe befindet sich aber ausschließlich in den Traubenschalen, nicht im Fruchtfleisch. Um aus diesen roten Trauben also einen lachsfarbenen Rosé herzustellen, muss man darauf achten, dass Schalen und Fruchtfleisch nicht zu lange miteinander in Kontakt bleiben. Nach der Anlieferung bleiben die Trauben also erst einmal für drei Stunden zusammen, bevor dann gepresst wird. Ein paar der Farbstoffe sind während dieser Zeit in den Saft gewandert, so dass die gewünschte zarte Roséfarbe entsteht.

Wie schmeckt der Montmija Réserve Rosé?

Die Farbe ist wirklich wunderschön, das lässt sich nicht leugnen. Und der Alkoholgehalt hält, was die Farbe verspricht. Viele Menschen haben ja das Gefühl, dass Rosé allein seines Erscheinungsbildes wegen ein besonders leichter Weintyp ist, aber häufig genug stimmt das gar nicht. Der Montmija Réserve Rosé hat aber tatsächlich nur 12,5 vol% und gehört damit eindeutig zu den zarteren Vertretern. In der Nase spüre ich bereits viel Frucht, Süßkirsche und Erdbeerpüree, dahinter einen etwas dunkleren, kräuterigen Ton. Im Mund denke ich spontan nur eins: lecker. Ich schmecke eine feine Erdbeere, wie beim Daiquiri, nur ohne Zucker. Ganz samtig ist das Mundgefühl, da gibt es nichts Bitteres, kein böses Wort.

So ein Wein funktioniert ganz hervorragend auf der Terrasse mit Blick aufs Mittelmeer. Zur Not aber auch mit Blick auf den schilfumrahmten Dorfteich, in dem die Frösche quaken. Alles eine Frage der Vorstellungskraft. A propos Imagination: Der Montmija ist für mich ein Wein des Sonnenuntergangs, des Durchatmens, des Sich-gut-gehen-lassens.

Dabei muss der Rosé keineswegs für sich allein getrunken werden, die kulinarischen Begleitmöglichkeiten sind vielfältig. Klassisch denke ich dabei an die mediterrane Küche, an Kuskus mit gegrillten Tomaten und Auberginen. In Olivenöl pfannengebratener grüner Spargel bietet sich aber ebenso an. Noch ein vielleicht etwas ungewöhnlicher Tipp zum Schluss: Probiert den Montmija Rosé doch einmal zu frischem Hefegebäck. Ich weiß ja, dass Geschmäcker verschieden sind, aber für mich persönlich ist das die Krönung. Hoffen wir also auf einen schön ausgewogenen Sommer; der Wein dafür ist jedenfalls schon bereit.

Über den Autor Matthias Neske

Von Rebsorten hatte ich bis zum Abitur noch nichts gehört. Das änderte sich ein paar Jahre später schlagartig, als ich meine Diplomarbeit in Südfrankreich schrieb, genauer gesagt im Städtchen Carpentras unweit des Mont Ventoux. Hier redeten die Menschen ständig über Essen und Trinken, und so kam es, dass ich immer mehr Begeisterung für die uralte Weinkultur entwickelte.

Alles hat eine Bedeutung für den Wein: die Böden, das Klima, die Rebsorten, die Kunst des An- und Ausbaus, eine gleichzeitig verwirrende wie faszinierende Welt, ein Bindeglied zwischen Natur und Kultur. Als ich die kletternden Ranken für mich ein wenig entworren hatte, startete ich im Jahr 2010 mit meinem Blog. Seitdem bin ich leidenschaftlich dabei, anderen Menschen Geschichten über Wein zu erzählen.