Wein des Monats Dezember

Mirasoles Appassimento

Mirasoles Appassimento

  • Kastilien, Spanien
  • Rosine, dunkle Pflaume, Rosmarin
  • fruchtsüß, kraftvoll, cozy
  • Schokoplätzchen, Rauch-Seitan, Tortillas mit Mole Poblano

0,75 l (1 l = 11,32)

Unser Wein des Monats Dezember wird von den Brüdern Parra im spanischen Hochland erzeugt. Er besteht aus der Rebsorte Monastrell, und das Besondere an ihm ist das (eigentlich italienische) Appassimento-Verfahren. Dabei werden teilweise rosinierte Beeren verwendet, die mehr Süße und Extrakt aufweisen. Der Mirasoles Appassimento schmeckt vollmundig, dunkelpflaumig und ganz leicht fruchtsüß. Der Lieblingsdöner freut sich ebenso über eine solche Begleitung wie Räucher-Seitan oder Schokoladenkuchen. Kombiniert man jetzt diese unterschiedlichen Geschmäcker, landet man unweigerlich bei der Mole Poblano, einer würzigen mexikanischen Sauce aus Chilies und dunkler Schokolade. Genial! Die kulinarische Krönung ist erreicht, das Jahr vorbei - was will man mehr?

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Unser Wein des Monats Dezember ist ein echtes Schätzchen. Der Mirasoles Appassimento aus Spanien bringt nämlich Wärme, fruchtige Süße und eine entsprechende Cozyness in unser vorweihnachtliches Dasein. Vielleicht ist es aber auch genau umgekehrt, und das fiese, dunkle Nasswetter wurde eigens dafür entwickelt, um den schmeichelnden Roten in ein noch besseres Licht zu stellen...

Mirasoles Appassimento - Heimat: Kastilien

Vor einem guten Jahr war ich mit meinem kleinen Hybrid-Mietwagen unterwegs in Spanien. Wenn man die Mittelmeerküste in Richtung Inland verlässt, hört es mit dem Trubel schnell auf. Bergketten tauchen auf, sanft schwingt die Straße durch dünn besiedeltes Land. Ganz weit wird der Horizont, und ich denke mir spontan, wenn man einfach nur Himmel fotografieren möchte, muss man hierherkommen. Das langsame Cruisen auf der Hochebene hat etwas ungeheuer Beruhigendes. Dafür sind die Snackhütten auf den Rastplätzen bunt angemalt und mit großen Schildern versehen. Kastilien besitzt irgendwie schon ein bisschen Mexiko-Feeling. An einer der Buden kaufe ich mir eine Bocata mit Käse und fahre weiter bis zu einem der steilen Felsen. Die Sonne scheint, die Vögel singen, kein Zivilisationsgeräusch ist zu hören. Was für ein großartiger Tag!

Was ich damals nicht wusste: Ich war direkt an dem Weingut vorbeigefahren, aus dem unser Wein des Monats Dezember stammt. Jetzt macht sogar die lange Vorrede Sinn! Die drei Brüder Francisco, Javier und Luis Parra stellen schon seit über 30 Jahren Biowein her, ihr kennt sicher ihre anderen Weine aus dem Biomarkt-Regal. In der Region selbst sind sie aber fast noch bekannter für ihren Schafskäse. Die Finca Omilla, auf der die Trauben für den Mirasoles Appassimento wachsen, liegt dabei ein ganzes Stück südöstlich des Hauptsitzes der Familie. Aber große Entfernungen unter weitem Himmel ist man hier gewohnt.

Wie schmeckt unser Wein des Monats?

Das Besondere am Mirasoles Appassimento ist der zweite Namensteil. Genau, Appassimento. Der Wein besteht ansonsten aus der dunklen lokalen Rebsorte Monastrell, die kräftige und vollfruchtige Rote erzeugt. Dazu aber kommt das Appassimento-Verfahren, bei dem die Trauben teilweise getrocknet, also fast rosiniert weiterverarbeitet werden. Warum man das macht? Nun, Beeren bestehen ja in erster Linie aus Wasser. Und eine Trockung erhöht nun einmal den Anteil der anderen Inhaltsstoffe. Also mehr Zucker, mehr Extrakt, mehr Aroma. Wem der Begriff Appassimento übrigens nicht spanisch vorkommt, hat Recht. Das Verfahren stammt aus Italien, und schon die Römer haben es so ähnlich gemacht. Tatsächlich eignet sich das Klima in Spanien aber fast noch besser für eine sanfte Trocknung der Trauben. Also dachten sich die Parras, warum nicht mal ausprobieren?

Die Farbe des Mirasoles Appassimento ist gar nicht so dunkel, wie ich gedacht hatte - eher ein mittleres Rubinrot. In der Nase kommen schon viele rote Früchte herangeflogen, und das bleibt im Mund auch so. Rosinen kann man tatsächlich schmecken, aber da ich weiß, dass sie drin sind, ist das ein bisschen wie beim weißen Elefanten, den man sich auf keinen Fall vorstellen soll. Pflaumig finde ich den Wein, dunkelpflaumig, nicht zu kräftig in der Säure, aber auch keinesfalls so süß wie ein Fruchtgetränk. Vollmundig, gemütlich, einfach schön. Die Römer wussten schon, was sie machen, und welche Speisen sie dazu reichen sollten. Also versuchen wir uns auch mal daran.

Was isst man zum Mirasoles Appassimento?

Mit halbtrockenen (so nennt man diese Süßestufe korrekt), kraftvollen Rotweinen tut sich deutsche Küche meist ein bisschen schwer. Kein Wunder, schließlich gibt es solche Weine traditionell nicht bei uns. Gehen wir aber in die Mittelmeerregion, wird das gleich ganz anders. Spontan denke ich an schön knuspriges Fleisch wie Gyros oder auch ein spicy Döner. Wer nicht so darauf steht, kann es aber ebenso mit Seitan oder Tofu versuchen - nur Umami sollte schon drin sein, denn das korrespondiert mit den saftig roten Früchten im Wein. Eine Räuchernote ist also gut, was zum Beispiel auch mit gegrillten Auberginen funktioniert.

Ansonsten kann man gemüsetechnisch bei unserem Wein des Monats auch in die Erde gehen. Rote Beete, am besten ebenfalls angebraten, geröstete Süßkartoffeln, geröstete Cashews, all das sind gute Begleiter. Oftmals werden fruchtige Rote auch für Nachspeisen empfohlen, und Schokoplätzchen sind da eine unglaublich sichere Bank.

Das und meine Erinnerung an die mexikanisch aussehende Brötchenbude in Spanien hat mich aber auf eine Kombination gebracht, die tatsächlich meine Nummer Eins geworden ist: unser Wein des Monats und Mole Poblano. Mole Poblano ist eine mexikanische Gewürzsauce und Marinade, die (neben anderen Zutaten) aus Chili und dunkler Schokolade besteht. Das ist kakaoig, ein ganz bisschen süß, ein beliebiges bisschen scharf und einfach ein geniales Winteressen. Natürlich gibt es tausend verschiedene Varianten. Normalerweise wird dazu Geflügel wie Hühnchen gegessen, aber weil Fusion das Motto unserer Welt ist, geht es auch mit Tortillas und Reis, mit frischem Koriander, mit Tomatentoast - was auch immer euch einfällt. Auf einen subtropischen Dezember und hasta la vista im nächsten Jahr!

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