Weinkunde

Zum Essen, gemütlich zuhause auf dem Sofa oder in geselliger Runde - Wein ist zu vielen Anlässen ein gern gewähltes Getränk. Ob Weiß, Rot oder Rosé - Wein wird aus der alkoholischen Gärung von Weintrauben gewonnen. Doch wie wird Wein genau hergestellt? Gibt es geschmacklichen Unterschiede je nach Region? Warum genau ist nicht jeder Wein vegan? Welcher Wein passt am besten zu welchem Essen? All diese Fragen und noch mehr beantworten wir Ihnen in unserer Weinkunde.

Welcher Wein passt zu welchem Anlass?

Frühjahr - Feierabend
Ausgerechnet wenn das erste Grün sprießt, muss es bei der Arbeit so stressig sein. Jetzt schnell nach Hause, kein anstrengendes Menü, kein komplizierter Wein. Pizza Pasta Feierabend halt. Dazu passt am besten ein leichter Rotwein, einfach auf dem Heimweg mitgenommen. Aus dem Kühlschrank schmeckt ein easy going Rosé besonders gut. Sogar ein Riesling oder Weißburgunder aus heimischer Produktion.

Sommer – Gartenparty

Die Sonne verschwindet hinter den Bäumen am Waldrand, der Himmel färbt sich rosa. Jetzt steigen überall kleine Rauchsäulen auf, die Grills werden angeworfen. Liegt Fleisch auf dem Grill, darf es ein kräftiger, gar ein wenig robuster Rotwein sein. Vielleicht aus Südfrankreich oder Spanien. Bei Fisch und vegetarischen Optionen bietet sich ein trockener Weißwein an. Und Rosé geht im Sommer natürlich immer.

Herbst – Sofaabend

Einmummeln und Gemütlichkeit sind zwei Begriffe, die perfekt zu diesem Gefühl passen. Egal ob es ein Netflix-Abend ist oder die Würfel klackern. Gemütliche Rotweine, die gern ein bisschen weicher sind, gibt es in Süditalien. Sind beim Spieleabend Freund*innen zu Gast, geht auch Prosecco zu herzhaften Käse-Snacks.

Winter – Festlichkeit

Darf man sich auch mal etwas gönnen? Jawohl, und dass besonders im Winter, wenn wir der klamm-kalten Umgebung draußen ein festliches Glänzen drinnen entgegensetzen. Auf das neue Jahr stößt man natürlich mit einem Schaumwein an. Aber tatsächlich kann ein trockener Crémant sogar ein ganzes Menü begleiten. Immer eine gute Wahl sind feine Rote – warum nicht solche aus Norditalien?

Wie wird Wein hergestellt?


Wein wird aus der alkoholischen Gärung von Weintrauben gewonnen. Die Farbstoffe die den Weiß-, Rot-, und Roséweinen ihre charakteristischen Farben verleihen stecken dabei allein in den Schalen der Beeren. Je länger die Schalen also in Kontakt mit dem Saft sind, desto stärker färbt sich dieser. So gibt es bei der Herstellung von Weiß- und Rotweinen schon beim Keltern Unterschiede. Trauben für Weißweine werden sehr zügig nach der Ernte abgepresst. Bei der Rotweinherstellung durchlaufen die Trauben nach der Ernte noch den Schritt der Gärung und werden erst dann gekeltert.

Wie die Weinherstellung genau abläuft, erfahren Sie hier.

Vorteile und Besonderheiten von ökologischem Weinbau

  • Weinberge:
    Im ökologischen Weinbau werden keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Durch den Anbau von Grünflächen, fördern die Landwirt*innen ein stabiles Ökosystem, ziehen Nützlinge an und schützen bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Der Weinberg schafft somit ein natürliches Gleichgewicht gegen Schädlinge und Umwelteinflüsse.
  • Klima und Umweltschutz:
    Der lebendige, humusreiche und vielfältige Weinberg kann extreme Witterungsverhältnisse wie lange Trockenheit und Starkregen besser ausgleichen. Außerdem bietet er Raum für Artenvielfalt.
  • Pflanzenschutz:
    Dieser beginnt schon bei der Wahl der Rebsorte. So kann zum Beispiel auf Piwis (Pilzwiderstandsfähige Rebsorten) zurückgegriffen werden. Diese Rebsorten weisen eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber Mehltau auf. Damit lassen sich Pflanzenstärkungsmaßnahmen deutlich reduzieren. Angesiedelte Nützlinge tragen ihren Teil zum stabilen Ökosystem bei. Traditionelle Rebsorten kommen auch im Ökoweinbau nicht ohne Pflanzenschutzmaßnahmen aus. Die Anzahl an zugelassenen Mitteln ist jedoch eng begrenzt und zudem streng reglementiert. Hierzu zählen zum Beispiel Kupferpräparate, Netzschwefel und Backpulver. Auf chemisch-synthetische Spritzmittel wird im Ökoweinbau komplett verzichtet.
  • Weinausbau:
    Besonders wichtig ist beim Weinausbau der Verzicht auf Gentechnik. Zudem ist der Grenzwert von schwefeliger Säure besonders niedrig. Alle Zusatz- und Behandlungsstoffe, wie beispielsweise Reinzuchthefen zur Vergärung, müssen – sofern verfügbar – aus biologischer Erzeugung stammen.
  • Weinernte: Meist werden die Trauben manuell geerntet, bei großen Rebflächen auch maschinell. Die Handlese hat den Nachteil, dass viele Helfer*innen benötigt werden und sie somit zeitaufwändiger und kostenintensiver ist. Dafür ist aber eine erste Selektion der Trauben möglich und die Methode ist wesentlich schonender für Boden und Nützlinge.
  • Begrünung im Weinberg:
    Die artenreiche Begrünung im Weinberg ist ein elementarer Baustein. Die Landwirt*innen greifen auf Leguminosen, Kräuter, blühende Untersaaten, Bäume, Büsche, Trockenmauern und Terrassen zurück. Naturbelassene Nischen werden erhalten und gepflegt. Oberirdisch werden Nützlinge durch das Blütenangebot angezogen und ernährt, während unterirdisch – durch die Wurzeln der verschiedenen Pflanzen – der Boden gelockert, stabilisiert und vor allem mit Stickstoff versorgt wird. Es entsteht unter anderem Humus, der die Bodenfruchtbarkeit steigert. Zudem vermindert die Pflanzendecke die Auswaschung von Nährstoffen in das Grundwasser und Bodenerosion.

Was ist der Unterschied zwischen süßem, lieblichen, halbtrockenem und trockenem Wein?

Süßer, lieblicher, halbtrockener und trockener Wein unterscheidet sich in seinem Restzuckergehalt. Dieser wird in Gramm je Liter (g/l) angegeben. Ist der Most eines Weines komplett durchgegoren, erhält man einen trockenen Wein. Wird der Prozess frühzeitig unterbrochen, wird der Wein – je nachdem, wie viel unvergorener Restzucker übrigbleibt – halbtrocken, lieblich oder süß.

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Zum Weintipp

Veganer Wein

Wein wird zwar aus Trauben gemacht, ist aber nicht prinzipiell vegan. Denn bei der Weinherstellung können tierische Zusatzstoffe zum Einsatz kommen, etwa um den Weingeschmack oder die Optik zu korrigieren. Zu diesen Hilfsmitteln gehören beispielsweise das Milcheiweiß Kasein, das die im Wein enthaltenen Gerbstoffe geschmacklich abrundet, sowie Eiklar, außerdem ein Protein aus der Fischblase und Gelatine. Letztere binden Trübstoffe im Wein, die dann als Bodensatz auf den Grund des Weinfasses oder -tanks absinken. Der geklärte Wein wird abgefüllt. Selbst wenn später keine Spuren dieser tierischen Zusatzstoffe im Produkt zu finden sind, entspricht ein auf diese Weise hergestellter Wein nicht den Kriterien des veganen Lebensstils. Bei der veganen Weinherstellung werden die tierischen Zusatzstoffe durch Pflanzliche ersetzt. Für die Weinklärung kommen etwa Kartoffelstärke, Erbsen oder Bohnen zum Einsatz. Eine andere Alternative ist Bentonit, eine natürliche Mineralerde. Veganen Wein erkennen Sie an der entsprechenden Kennzeichnung auf dem Etikett und Preisschild.